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Traumfigur mit 30?
Der Weg zu meiner persönlichen Best-Form

 

Jeder hat eine bestimmte Figur vor Augen, die er gerne hätte. Fast mein Leben lang habe ich auf dieses bestimmte Ziel hingearbeitet. Über viele Umwege bin ich nun mit fast 30 Jahren einfach zufrieden mit meinem Körper.

Ich mache seit ich laufen kann fast täglich Sport. 15 Jahre Karate, Ballett, RocknRoll, die Liste ist lange. Mit etwa 15 Jahren begann ich mit meinen Brüdern unter der Anleitung meines Vaters (Der war professioneller Ringer), Krafttraining zu betreiben- Kniebeugen, Kreuzheben und Bankdrücken standen nach den Hausaufgaben auf dem Plan.
Ich war immer sehr zierlich, obwohl ich so viel wie meine Brüder zusammen gegessen habe.

Mit 16 besuchte ich einen Yoga-Kurs und von diesem Tag an war Yoga meine grosse Leidenschaft. Es hat definitiv von allen Sportarten den positivsten Einfluss auf mein Leben gehabt- psychisch und vorallem physisch. Fast täglich übte ich die Asanas, las Bücher und meditierte.

Ich zog mit 18 zu Hause aus und wurde Mitglied in einem „richtigen“ Fitness-Studio. Dort entdeckte ich meine Liebe zu Kursen.

Auch als ich in Amerika gelebt habe, ging ich fleißig ins Gym, doch dank Oreos und zu viel Alkohol habe ich trotzdem fast 10 kg zugenommen.

Zu Hause erreichte ich dann sehr schnell wieder mein Normal-Gewicht und durch meinen Freund habe ich meine Liebe zur Hantel wieder entdeckt. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten.

Das Training lief super und zum ersten Mal im Leben achtete ich auf die Makronährstoff-Verteilung. In diesem Moment merkte ich gar nicht, dass mein Körperfett-Anteil bereits sehr niedrig war, doch der Stoffwechsel passt sich an. Ein Teufelskreis begann. Ich verlor den eigentlichen Sinn meines Lifestyles- nämlich Gesundheit- völlig aus den Augen und arbeitete nur noch gegen meinen Körper, statt für ihn. Man muss sich einfach im Klaren darüber sein, dass es nicht normal ist, wenn man bei einer Frau (Ausser man hat wirklich die Veranlagung dazu) die Bauchmuskeln sieht.

Ich war essgestört. Ich dachte ich würde viel essen, doch war es für das Trainings-Pensum zu wenig. Die Erholungs-Pausen nach Langstrecken-Flügen waren auch zu kurz. Mein Immunsystem war völlig am Boden. Ich leidete über Monate an Durchfall, was ich dem Konsum von Süßstoff zuschreibe. Dieser Umstand „ermöglichte“ erst mein niedriges Gewicht, da nichts was ich gegessen habe lange genug im Körper blieb, denn Fress-Attacken standen regelmäßig auf der Tagesordnung.

Zum Schluss lag mein Gewicht bei kaum 50 kg auf 1,63 m.

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Ich war ständig krank, launisch und müde. Sogar meine Regelblutung blieb aus. Zu der Zeit dachte ich, ich wäre glücklich, weil mich der morgendliche Blick in den Spiegel zufrieden stellte, doch rückblickend betrachtet war ich verbissen und einfach nicht mehr Ich. Ich konnte das Leben nicht mehr richtig geniessen.

Irgendwann war ich dann an einem Punkt, wo ich merkte, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich hatte die Figur, von der ich seit Jahren träumte. Doch um welchen Preis? Ich hatte das Glück, dass mein Freund mir half aus diesem Hamsterrad zu entkommen und mir vor Augen führte, dass ich mich in die falsche Richtung entwickelte. Anfangs war es schwierig zu sehen, dass die Waage jeden Tag mehr anzeigte, doch ich wollte einfach wieder ein „normaler“ Mensch werden. Erdnussbutter und Honig wurden meine besten Freunde.

Heute, etwa ein Jahr später wiege ich 7 kg mehr, war nicht einen Tag krank, obwohl ich mit der Fliegerei nicht gerade die besten Vorraussetzungen habe. Ich denke nicht den ganzen Tag an Essen, oder plane, was ich morgen essen werde. Ich höre auf meinen Körper und gebe ihm was er braucht. Auch, wenn es jeden Tag Butter-Brot ist. Die Balance ist der Schlüssel. Sich nichts verbieten. Früher war Sport das Mittel zum Zweck. Heute ist Sport wieder eine Wohltat für mich- die Belohnung, und nicht die Bestrafung, weil ich zu viel gegessen habe. Und der nette Nebeneffekt: Ein athletischer, aber weiblicher Körper. Kalorien tracken ist ein wichtiges Tool um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, aber ich finde das Leben ist so auf Dauer nicht lebenswert. Ich verzichte auf Nichts. Das einzige was ich vermeide ist raffinierter Zucker, aber im Vordergrund steht auch da die Gesundheit, die Figur ist zweitrangig.

Man darf sich von Bildern oder der Waage nicht täuschen lassen. Ich wirke mit 50 kg deutlich athletischer als jetzt mit über 57 kg. Das liegt aber einzig daran, dass durch den niedrigeren Körperfettanteil die Muskeln sichtbarer sind. Ich bin jetzt fitter denn je.

Ich sehe keinen Grund nochmal so zu leben. #nosixpackbuthappy

Traumfigur mit 30 regensburg

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