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Gott schuf Mauritius und dann das Paradies- nach dem Abbild von Mauritius.

Was ist an dem Spruch dran? Ist die Honeymoon-Insel wirklich das Paradies schlechthin?

Mauritius - Erfahrungen einer Stewardess

Da mich so viele von euch auf Instagram gefragt haben, wie ich denn diese Insel nun finde, fasse ich hier meine Meinung zusammen.
Ich werde nicht auf Sehenswürdigkeiten oder Ausflugideen eingehen, da es dazu bereits grandiose Seiten und Artikel gibt.

Wir haben uns dieses Jahr für Mauritius entschieden, da ich seit 6 Jahren an keinem Ort Urlaub machte, an dem ich nicht schon vorher war (#flightattendantproblems).
Da Lufthansa ab Frankfurt jetzt neben Cancun und Malediven auch Mauritius anfliegt, bot es sich förmlich an.

Als wir dort ankamen, waren wir ziemlich enttäuscht. Meine Erwartungen waren viel zu hoch gesetzt.
Am Strand lag sehr viel Dreck.
Da es die Tage vorher sehr viel regnete waren tausende Plastikflaschen angespült worden.
Ich erwartete ein Abbild von Hawaii- und jeder der schon mal dort war, weiss, dass es kaum etwas vergleichbares gibt.
Als wir im Meer waren und der Koffer ausgepackt war, haben wir das ganze schon etwas anders gesehen und die Insel erkundet.
Unser Lieblings-Strand ist Le Morne (Im Süden).
Das Wasser ist glas-klar und warm, die Palmen-gesäumten weissen Strände sind tatsächlich so schön wie auf den Postkarten.

Klima

Was mich am meisten störte, war das Klima- ich weiss, keine Überraschung, aber ich habe es mir nicht noch heisser und feuchter als in z. B. in Thailand vorgestellt.
Wir wären wegen der Wettervorhersage beinahe nicht hingeflogen, da für jeden Tag Regen angesagt war- es hat auch fast jeden Tag geregnet.
Aber man kann das nicht mit unserem Regen vergleichen- die Luft ist so heiss, dass man den Badetag deswegen nicht beenden muss- nach Regen kommt Sonne und feuchte Hitze.
Auch nachts kühlt es kein bisschen ab.
Durch die gefühlten 40 Grad und extrem hohe Luftfeuchtigkeit waren wir dauer-müde und konnten unseren Kreislauf kaum in Schwung bekommen.
Deswegen haben wir auch 2 Wochen keinen Sport gemacht und den Berg nicht bestiegen.
Jeder der mich kennt, weiss, dass ich im Urlaub sonst noch mehr Hummeln im Po hab als zu Hause.
Generell denke ich, dass Februar und März die schlechteste Reisezeit für Mauritius ist, da es die meisten Regentag/Monat gibt und Zyklon-Zeit ist.
Ich wurde nur niemals im deutschen Sommer so einen langen Flug in Kauf nehmen, wenn man in Griechenland oder Italien einen ähnlich schönen Strand geniessen kann.

 

Essen / Kulinarisches Angebot

Ok, hier kommt der für mich größ­te Haken an dieser Insel.
Ich bin der Meinung, dass diese Insel für all-incl-Touristen ausgelegt ist.
Wir hatten ein kleines Häuschen am Strand von Tamarin (Westküste) gemietet und waren somit auf Restaurants angewiesen.
Wir suchen uns immer gut bewertete Places auf TripAdvisor aus.
Ich übertreibe nicht, wenn wir jeden zweiten Tag zu einem Restaurant gefahren sind, bei dem wir vor verschlossenen Türen standen- obwohl geöffnet sein sollte.
Ziemlich frustrierend, wenn man wie ich schnell hangry wird, wenn Futtermangel herrscht.
Das Essen an sich war völlig ok, aber ich stehe halt schon auf etwas ausgefalleneres – und da kommt für mich immer wieder Kapstadt und LA als perfektes Urlaubsziel in Frage- und ja, mir ist das Essen fast wichtiger als z.B. die Wassertemperatur.
Auf Mauritius hat sich nichts in Richtung healthy getan- es gab nicht einmal einen Laden wo man frische Säfte oder Smoothies bekommt- finde ich sehr traurig, weil gerade in solchen Ländern hat man Lust auf erfrischende Getränke und leichte Speisen- es war aber eher 2 Wochen Weissbrot-Lifestyle.

Mücken

Dieses Thema nehme ich mit auf, da meine kleinen Freunde tatsächlich ein Grund sind, warum ich in gewisse Länder nicht mehr fliege.
Ich habe alles probiert- von ätherischen Ölen bis zum aggressiven Chemie-Mittel aus der Drogerie- sie fressen mich lebendig!
Mein Freund hat auf einem Mauritius-Blog von einem Tipp gegen Mücken- bzw. gegen den Juckreiz gelesen.
Es handelt sich um ein Gerät, das den Stich erhitzt und dadurch juckt es nicht.
In Deutschland hab ich ihn noch ausgelacht, weil ich an so nen Schmarrn nicht glaube- aber dieser Stift hat mir meinen Urlaub gerettet, weil mich haben mind. 40 Stiche ereilt.
Ich musste tatsächlich nicht einmal kratzten und somit habe ich keine unschönen Flecken als Urlaubs-Souvenir mit nach Hause gebracht.
Nach der Benutzung des Stiftes creme ich die Stiche mit Tigerbalm ein- das kühlt angenehm und hilft besser als Fenistil!
Der Wunderstift: BITE AWAY – Elektronischer Stichheiler (*Anzeige)

Fortbewegung und Preise

Wenn man nicht 2 Wochen in einem Resort liegen, sondern die Insel erkunden will, empfehle ich ein Auto zu mieten.
Uber gibt es leider nicht und unsere Taxi-Fahrt vom Flughafen zur Unterkunft war ein Disaster.
Wir sind mit dem Auto jeden Tag an einen Strand gefahren, weil wir nicht nur an unserem bleiben wollten.
Alles ist weit entfernt- ohne Auto kommt man zu keinem Restaurant oder Supermarkt.
Man kann sich auch einen Taxifahrer buchen, der einem die Insel zeigt, doch wir fanden es super mit dem Auto, da man einfach unabhängig ist.
Die Preise für Essen und Unterkunft sind ähnlich wie in Deutschland- meist sogar höher- besonders beim Essen.

Fazit

Obwohl uns vieles nicht gefallen hat, war es für uns ein Traum-Urlaub.
Wir sind im Urlaub immer viel Action gewohnt und dieser war Erholung pur.
Zwei Wochen einfach die Seele baumeln lassen, gefühlt den ganzen Tag im warmen Wasser rumtauchen- diese Insel hat Erholungsfaktor 100!
Wir haben für uns beschlossen, dass sich dieser lange Flug jedoch nicht lohnt für das was man bekommt.
Resort-Urlaube sind für uns ein Alptraum und das Klima ist einfach nicht unser Fall.
Wenn man Traumstrande und all incl. sucht, ist man hier bei der richtigen Adresse.
Sollte Lufthansa jedoch Mauritius oder die Malediven mal nach München legen, wäre ich die Erste, die „hier“ schreit.

 

P.S. Hier noch ein Tipp, falls ihr ein gutes Buch sucht: Als Urlaubslektüre einfach perfekt, da jede Seite fast ein neues Kapitel ist und man sich nicht so anstrengen muss „dabei“ zu bleiben: „Die Kuh, die weinte“ – Buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück (*Anzeige)