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Was ist Pranayama und warum sind die yogischen Atemtechniken so wichtig? In diesem Blogpost möchte ich dich in einen essentiellen Teil der vollständigen Yoga Praxis mitnehmen.

Pranayama

Atmung

Wenn du dich bisher nicht durch Yoga oder andere Aktivitäten mit deiner Atmung beschäftigt hast, lohnt es sich diesem Thema Aufmerksamkeit zu schenken. Denn atmen ist nicht nur ein reiner Gasaustausch, der dank unserer Lungen und dem Zwerchfell ganz automatisch passiert.

Die Atmung spiegelt zumeist unser Innerstes wieder. Der Rhythmus deiner Atmung ist der Rhythmus deines Lebens.
Über die Atmung kommunizieren wir mit unserem vegetativen Nervensystem. Ist die Atmung flach und schnell, fühlen wir uns gehetzt und unruhig (Sympatisches Nervensystem- fight, flight or freeze). Ist sie ruhig und tief fühlen wir uns entspannt und geerdet (Parasympatisches Nervensystem- rest and digest).

Die Hindus glauben daran, dass jeder Mensch nur eine bestimmte Anzahl an Atemzügen hat. Das heisst je tiefer und langsamer du atmest, desto länger wirst du leben.

 

Richtig atmen

Durch eine falsche Haltung, zu wenig Bewegung, seelische Probleme oder Übergewicht kann eine zu flache Atmung zur Gewohnheit werden.

Wir atmen am Tag etwa 25.000 x – doch schon ein bewusster, tiefer Atemzug kann uns in Verbindung mit uns selbst bringen. Uns ins Hier und Jetzt bringen!
Wusstest du, dass 70 % aller Abfallstoffe über die Atmung aus dem Körper ausgeschieden werden?

Die Qualität deiner Atmung ist massgeblich dafür verantwortlich, wie du dich fühlst!

Grundsätzlich solltest du durch die Nase atmen, da die Luft dann gefiltert, angefeuchtet und erwärmt wird- der ideale Zustand für unsere Lungen.
Viele Menschen ziehen beim Einatmen den Bauch ein und beim Ausatmen wird der Bauch geweitet. Also genau anders herum wie es vorgesehen ist.

Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen, denen wie mir gesagt wurde: „Bauch rein, Brust raus“. Fast mein ganzes Leben bin ich mit eingezogenem Bauch durch die Gegend gelaufen. Erst im Yoga durfte ich lernen, was es heisst richtig zu atmen und damit einhergehend mich grossartig fühlen.

Im Alltag atmen wir ca. 0,5 Liter Luft pro Einatemzug.
Wenn wir bewusst atmen können wir das Volumen um 3 Liter erhöhen und dadurch die Lungen ideal belüften.

 

Ein paar Gründe, die für eine optimale, bewusste Atmung sprechen:

  • Energieblockaden im Körper und Geist lösen sich
  • Das Nervensystem wird beruhigt (Stress, Schlafstörungen, hohem Blutdruck wird vorgebeugt)
  • Die Verdauung wird angeregt
  • Der Hormonhaushalt und pH-Wert des Körpers wird reguliert
  • Reinigungsprozesse des Lymphsystems werden beschleunigt
  • Die Lungenkapazität wird erweitert
  • Unsere Chakren werden aktiviert

 

Pranayama

Selbst unter Yogis die eine regelmäßige Praxis haben, wird Pranayama oftmals stiefmütterlich behandelt.
Im Fokus steht meist Asana und zum Teil noch Meditation.
Wenn man die yogischen Atemübungen aber vernachlässigt, lässt man einen essentiellen und sehr kraftvollen Teil des Yogas aus.
Eine vollständige Yoga Praxis besteht aus Asana (den Körperhaltungen), Shavasana (Endentspannung), Pranayama (Atemübung) und schliesslich Meditation.

 

Zu wissen wie man atmet ist zu wissen wie man lebt!

 

Breath is the king of the mind! Die Atmung ermöglicht eine Kommunikation zwischen Körper und Geist- und dieses hocheffektive Instrument können wir kontrollieren!

Vom ersten Atemzug bis zum letzten ist die Lunge das Zentrum, indem unsere Lebensenergie entsteht.
Atmen ist der Schlüßel zu Selbstheilung, Gesundheit, Jugendlichkeit und einem langen Leben.
Gerade weil Atmen so einfach ist, verkennen viele Menschen seine ungeheuere Macht.

Wenn wir den Fokus auf unsere Atmung richten, stoppen wir für diesen Moment unsere unbewussten mentalen Denkprozesse.

Was bedeutet Pranayama? Prana= Lebensenergie und Ayama=Kontrolle – somit lenken, kontrollieren oder steuern wir über die Atmung den Fluss unserer Lebensenergie. Im traditionellen Hatha Yoga arbeitet man in Verbindung mit der Atmung oft mit Bandhas.

Für mich ist Pranayama und Meditation mittlerweile wichtiger als Asana. Wenn du einatmest atmet das Universum aus, und umgekehrt. Unsere Lungen sind die Flügel der Seele und physische Verbindung zum Außen. Wir alle atmen die selbe Luft und sind über diese in ständigem Austausch.

Vorsicht! Starke Raucher sollten kein Pranayama üben, da Tabakpartikel durch die Aktivierung der Lungentätigkeit in die Bronchien transportiert werden!

Im folgenden Video leite ich die Wechselatmung (Nadi Shodhana) an und erkläre die Wirkung:

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